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Arabisch

...stellt sich vor

Warum haben Sie sich entschieden, Fremdsprachendozent zu werden?
Als ich im Gymnasium war, habe ich Nachhilfe gegeben. Ich wollte ein wenig Geld verdienen. Ich habe dabei entdeckt, dass Unterrichten mir großen Spaß macht und mich motiviert, mein Wissen auszubauen und mich kognitiv und mental zu entwickeln. Unterrichten ist für mich - nach wie vor - eine Herausforderung, auf die ich mich ständig vorbereiten muss. 
Was sind, Ihrer Meinung nach, die Vorteile des Erlernens der arabischen Sprache?
Zunächst einmal – das mag eine subjektive Wahrnehmung sein – ist Arabisch eine wunderschöne und ausdrucksvolle Sprache mit sehr langer und interessanter Geschichte. Für die Muslime ist sie heilig. Sie ist die Sprache des Korans und wird entsprechend auch so gepflegt. Die arabische Schrift ist eine Kunst an sich. 
 

Mit Arabisch kann man sich in 22 Ländern verständigen. Die arabische Welt ist sehr vielfältig. Es gibt darin sehr viel zu entdecken. Auf Arabisch funktioniert das am besten. 
Arabisch ist eine der weltweit am häufigsten gesprochenen Sprachen. Sie ist eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen. Für Studienzwecke, Forschung aber auch für berufliche Karriere in vielen Bereichen ist Arabisch ein sehr guter Skill. 

Was sind, Ihrer Erfahrung nach, die Gründe oder Motive Ihrer Studierenden, Arabisch zu lernen?
Die Gründe sind vielfältig. Manche brauchen Arabischkenntnisse für ihr Studium. So Studierende von Islamwissenschaften, Semitistik, Geschichte oder sogar Jura. Andere lernen die Sprache, weil sie einen persönlichen Bezug zu der arabischen Welt haben. Entweder haben sie arabische Freunde oder stammen selbst aus einem arabischen Land, haben die Sprache im Elternhaus nicht gelernt. 
In den letzten Jahren hatte ich oft Studierende aus medizinischem Bereich in meinen Kursen. Zunehmend kommen Patienten aus arabischen Ländern nach Heidelberg. Es ist sicher von Vorteil, wenn die Ärztin bzw. der Arzt Arabischkenntnisse hat. Das fördert die Verständigung und damit auch das gegenseitige Vertrauen.
Egal aus welchen Gründen die Studierenden Arabisch lernen wollen, wir freuen uns auf Diversität in unseren Kursen. Das schafft eine interessante Lernatmosphäre.
Denken Sie, dass kulturelle Aspekte in den Sprachunterricht integriert werden sollten, und welche davon finden Sie besonders interessant?
Auf kulturelle Aspekte im Fremdsprachenunterricht einzugehen ist nicht umzugehen. Ein Lehrmaterial, sei es geschrieben oder audiovisuell beinhaltet immer kulturelle Aspekte, die in der Interaktion im Unterricht eine große Bedeutung nehmen und von den Lernenden beachtet und hinterfragt werden. Sprache und Kultur gehören eng zusammen. 
Die Arabische Welt ist sehr vielfältig und zum größten Teil sehr gläubig und damit auch ziemlich sensibel. Da reicht es nicht, die Sprache zu beherrschen. Es ist von großem Vorteil, wenn man gewisse kulturelle Aspekte und einige Verhaltensregeln kennt. Das gilt aber für andere Sprachräume genauso. 
Welcher Ausdruck ist einzigartig im Arabischen und kann nicht übersetzt werden?
Es gibt zahlreiche arabische Wörter und Ausdrücke, die nicht wörtlich in andere Sprachen übersetzt werden können. Zum Beispiel das Wort هَيْهَات (hayhāt) sagt man, um zum Ausdruck zu bringen, dass etwas nicht geschehen wird oder unmöglich ist. 
Interessant finde ich die Bezeichnungen für Familienmitglieder im Arabischen. Während wir im Deutschen die Bezeichnung Onkel durch „väterlicherseits“ oder „mütterlicherseits“ ergänzen müssen, sagen wir im Arabischen „خَال“ für Onkel mütterlicherseits und „عم“ für Onkel väterlicherseits. 

Was ist dein Lieblingswort?
Ich würde lieber meinen Lieblingsausdruck erwähnen. Das ist „إنْ شَاء اللَّه“. „Inschallah“. Ich denke, dass dieser der am meisten verwendete Ausdruck unter den Arabisch-Sprechenden ist. Ich finde es faszinierend, dass dieser Ausdruck einen Platz in DUDEN gefunden hat.
Über mich:
Ich bin in Fés, eine der ältesten Städte Marokkos, aufgewachsen. Dort habe ich mein Studium angefangen, das ich hier an der Universität Heidelberg fortsetzte und mit einem Magister-Abschluss in Literatur-, Sprach- und Islamwissenschaften abgeschlossen habe. Meine Laufbahn in Fremdsprachenvermittlung habe ich als Dozent für Deutsch als Fremdsprache begonnen. Mit dem Unterrichten der arabischen Sprache habe ich im Wintersemester 2014/2015 am ZSL angefangen.  Meine Muttersprache ist Marokkanisch-Arabisch. Wobei ich einige Dialekte des Arabischen sehr gut verstehe und auch gut beherrsche. Dazu spreche ich Deutsch, Französisch und Englisch.
 

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