130H-Lehrgang MediationGesprächsführung, Kommunikationstechniken

Inhalt

Im Konflikt ist die Kommunikation zwischen den Betroffenen in der Regel gestört. Die erste Aufgabe der Mediator*innen wird daher sein, die Parteien zu einer gelingenden Kommunikation zurück zu führen.

In dieser Phase der Ausbildung werden aus der Theorie der Kommunikation und aus Ausdrucksformen der Kommunikation – verbal, paraverbal und averbal – die Werkzeuge der Mediation wie Paraphrasieren, beidseitige Situationsdefinition sowie Fragetechniken abgeleitet, demonstriert und eingeübt. Visualisierungstechniken ergänzen in der Mediation die mündliche Verarbeitung des Konflikts und sind wichtiger Bestandteil der Ausbildung.

Schwierige Situationen wie Widerstände, Manipulationen und Machtungleichgewichte werden  besprochen und der Umgang mit ihnen eingeübt.

Ziel ist es, den bereits im Grundlagenseminar erlernten Ablauf der Mediation zu vertiefen und die neuen Kommunikationstechniken anhand eines vorgegebenen anonymisierten Praxisfalls auf alle Phasen der Mediation anzuwenden und einzuüben.

Dieses Thema war für mich ein sehr intensiver und wichtiger Schritt in der Ausbildung: Der Bereich Kommunikation wurde nicht nur mit einer hohen Stoffdichte vermittelt, sondern ist auch ungemein hilfreich, um sich seiner eigenen Rolle als Mediator bewusst zu werden!

Dr. Michael Kühn, Kanzlei Rittershaus

Methode

Neben der gewohnten Methode „Tell-Show-Do" werden zusätzliche Selbsterfahrungsübungen die Transformation von der gewohnten Berufsrolle hin zu Mediator*innen erleichtern. Das Rollenspiel in diesem Ausbildungsabschnitt ist eine anonymisierte „echte“ Mediation, deren Originalinhalte den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt werden.

Die Teilnehmenden erhalten ein ausführliches Handout sowie nach dem Seminar ein Flipchartprotokoll. Aus beidem wird eine Nacharbeitung der Thematik in der Peergroup anhand vorgegebener Anleitung erwartet.

Literaturempfehlungen

  • Ripke, Lis: Paraphrasieren mit beidseitiger Situationsdefinition. In: Zeitschrift für Konfliktmanagement (ZKM) 2/2004, S. 70
  • Watzlawick, Paul: Menschliche Kommunikation. Bern 1990
  • Rogers, Carl R. / Schmidt, Peter F.: Personzentriert. Mainz 1995
  • Schulz von Thun, Friedemann u.a.: Miteinander reden. Kommunikationspsychologie für Führungskräfte. 3. Auflage Reinbek 2004