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(Lebens-)Krisen PAARweise meisternBeziehungskrisen PAARweise meistern: Basiswissen und Interventionen zum paartherapeutischen Arbeiten

Inhalt

Viele Familien sind von Auflösung bedroht: mindestens 40% der Partnerschaften werden in Scheidung/Trennung enden, von der auch viele Kinder betroffen sind. Oft gehen Partnerkonflikte einher mit physischer Gewalt gegenüber den Partner*innen und den Kindern sowie mit einer Vielzahl von psychischen und physischen Störungen bei allen Familienangehörigen. 

Ziel der evidenzbasierten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie ist es, die Kompetenz eines Paares zu steigern, mit Konflikten und Beziehungskrisen flexibler und konstruktiver umgehen zu können. Während einer Paartherapie lernen die Partner*innen, Gefühle und Wünsche angemessen auszudrücken, einander verstehend zuzuhören und Probleme und Meinungsverschiedenheiten zu lösen. Im Paarsetting, unter Anleitung und Hilfe der Therapeut*in, sprechen die Partner*innen dann über ihre Erwartungen an die Beziehung und wie sie sich ihre erotische und sexuelle Begegnung vorstellen. In drei Langzeitstudien mit Katamnesen von 11 bis 25 Jahren konnte gezeigt werden, dass die Scheidungsrate mit diesem Vorgehen um bis zu 50% gesenkt werden kann.

Im Workshop sollen die wesentlichen praktischen Grundlagen des „Reziprozitätstrainings“ (Schindler / Hahlweg / Revenstorf, 2019) vorgestellt werden. Die Therapiekomponenten umfassen: Paar-Diagnostik (Fragebogen- und Interviewverfahren); Maßnahmen zur Steigerung positiver Reziprozität; Kommunikations- und Problemlösetraining und Krisenmanagement. Das therapeutische Vorgehen wird mit Hilfe von Videobeispielen verdeutlicht und das therapeutische Vorgehen in Kleingruppen geübt.

Literatur

Schindler, L. / Hahlweg K. / Revenstorf, D.: Partnerschaftsprobleme. Therapiemanual. 3. Auflage 2019, Berlin, Heidelberg.

Dozent

Prof. em. Dr. Kurt Hahlweg 
Institut für Psychologie, Technische Universität Braunschweig

Studium der Psychologie, Promotion (1976) und Habilitation (1984) an der Universität Hamburg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter von 1974 bis 1988 am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München
1988 bis 2017 Professor für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik an der Technischen Universität Braunschweig

Deutscher Psychologie Preis 2008
Niedersachsen-Professor 65+
Fellow der American Association for Behavioral and Cognitive Therapies (ABCT)
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugendliche (BMFSFJ)

Forschungsschwerpunkte: Kognitiv-verhaltenstherapeutische Paar- und Familientherapie; Prävention von Beziehungsstörungen (EPL: Ehevorbereitung: Ein Partnerschaftliches Lernprogramm) und kindlichen Verhaltensstörungen (Triple P Positive Parenting Program).

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