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Ratgeber zu Online-Lehre

Grundsätzliches

  • Versuchen Sie nicht, eine Präsenzvorlesung oder ein Präsenzseminar eins zu eins digital abzubilden!
  • Richten Sie Ihre Veranstaltung an Lernzielen aus, planen Sie die Gesamtstruktur und nutzen Sie dafür das lernförderliche Sandwichprinzip, sowohl für das gesamte Semester, wie auch für jede einzelne Sitzung.
  • Bilden Sie die gesamte Struktur auf einer Lernplattform (Moodle oder MS Teams) ab, indem Sie die Sitzungen rahmen
  • Entscheiden Sie, welche Teile der Vorlesung synchron und welche asynchron sein sollen. Bedenken Sie dabei, dass jede Form der Wissensdarbietung ohne aktive Verarbeitungsphasen ein passives Lernszenario ist (auch studentische Referate!).
  • Überlegen Sie daher, mit welcher Funktion und zur Erreichung welchen Lernzieles Sie Interaktionen, also Verarbeitungsphasen, einplanen wollen.

Beispiele für Aufbau

Menschen lernen, indem sie neue Informationen an bestehende, subjektive kognitive Strukturen ankoppeln (Vorwissen). Das

Sandwichprinzip

dient hierbei als Grundlage einer lernförderlichen Struktur für jede Lehrveranstaltung. Sowohl die Gesamtstruktur für das gesamte Semester, wie auch für jede einzelne Sitzung folgt daher dem Aufbau: Vorwissen aktivieren – Wissensdarbietung – Reflexion des subjektiven Lerngewinns.

Anfang

Begrüßung

  • Funktion: Orientierung und Ankoppeln an Erfahrungshintergrund der Studierenden

Orientierung

  • Was Sie von diesem Format erwarten können – wie wir kooperieren wollen
  • Groblernziele für das gesamte Semester und Inhalte
  • Leistungsnachweise

Ankoppeln an Erfahrungshintergrund der Studierenden

Aktivierung der Studierenden und Einstimmung mit „Impulsplakat“ ( z.B. auf padlet, etherpad), bspw. zu folgenden Fragen:

  • ...das Thema: „Was interessiert mich an dem Thema besonders? Was weiß ich schon über das Thema? Was möchte ich herausfinden?“

  • …die Organisation / Zusammenarbeit: Fragen

Lernkontrakt

  • Zusammenfassung Ergebnisse, Klärung der Fragen, Vereinbarungen treffen


Sitzungen/Einheiten (Funktion: Wissensdarbietung)

  • Lernziele für diese Einheit und Inhalte
  • Ggfl. Zusatzliteratur
  • Aktivierung der Studierenden und Einstimmung durch Stummen Dialog auf padlet / etherpad    
    •  „an dem Thema heute interessiert mich… ? Das Thema steht in Verbindung zu Thema XY… ? Was möchte ich konkret herausfinden?“
  • Wissensdarbietung synchron oder asynchron
  • Rückbezug auf Lernziele der Einheit und Reflexion des Gelernten durch X-Minute-Paper ( z.B. auf padlet, etherpad)
    • Heute fand ich besonders überraschend / interessant…
    • unklar geblieben ist mir…
    • Für das nächste Mal frage ich mich…


Abschluss (Funktion: Reflexion des subjektiven Lerngewinns):

  • Rückbezug auf Groblernziele für gesamtes Semester
  • Kurzfeedback durch Visualisierung (z. B. mit Oncoo, Mentimeter, Answergarden, Padlet)
    • Themenauswahl
    • Mein Beitrag zum Gelingen
    • Subjektiver Lerngewinn
    • Zusammenarbeit / Kooperation

Synchrone und Asynchrone Formate

  • Entscheiden Sie sich, welche Teile der Veranstaltung synchron, welche Teile asynchron sein sollen
  • Bedenken Sie, dass jede Form der Wissensdarbietung ohne aktive Verarbeitungsphase ein passives Lernszenario ist - Sandwichstruktur  in der sich Input und Verarbeitungsphasen abwechseln
  • Ein besonders lernförderliches Format ist der Flipped Classroom, in dem asynchrone Teile für die Wissensdarbietung in Selbstlernphasen und die synchronen Teile der Veranstaltung für Interaktion und Feedback genutzt werden.  
Tabelle

Partizipation und Interaktion

Entscheiden Sie, mit welcher Funktion und für welches Ziel Sie Interaktion einplanen wollen:

  • Interaktion der Studierenden mit dem Lerngegenstand
  • Kollaboration unter den Studierenden
  • Interaktion zwischen Studierenden und Lehrendem

Die vorgestellten Tools können Sie sowohl in synchronen Phasen, wie auch asynchron verwenden, wenn Sie die Veranstaltung komplett auf einer Lernplattform abbilden.

Tabelle

Phase

Ziel

Beispiel für digitale Tools

Lehr- Lernaktivitäten

Phase

Ziel

Beispiel für digitale Tools

Lehr- Lernaktivitäten

Einstieg

Aktivierung der Lernenden, bspw. um Vorwissen oder Bedarfe abzufragen

Lernkontrakt schließen – Erwartungen abgleichen

 

Umfragen:

  • Integriert in heiCONF
  • http://www.mentimeter.com

  • https://trypingo.com/

 

Brainstorming:

  • http://www.answergarden.ch

  • https://app.wisemapping.com/c/maps/

  • https://de.padlet.com

  • Impulsplakate/Stummer Dialog
  • Kurzfeedback durch Visualisierung
  • Lebendige Statistik
  • Murmelgruppe
  • Paarinterview
  • Think-Pair-Share

Erarbeitung

Verarbeitung neuer Informationen -  Gegenstand und dazugehörige Handlung gem. Lernzieltaxonomie, z.B. erklären, vergleichen, unterscheiden, anwenden….

Kollaboratives Arbeiten:

  • https://etherpad.org/

  • https://de.padlet.com

  • https://www.mural.co/

  • Breakoutroom in heiCONF
  • Channels in MS Teams
  • Expertinnengruppen mit Leittext
  • Impulsreferat
  • Murmelgruppe
  • Think-Pair-Share

 

Ergebnissicherung

Integration der neuen Information in kognitive Netzwerke des Lernenden

Visualisieren von Inhalten und Arbeitsergebnissen

  • Whiteboard integriert in heiCONF

Quiz zur Lernzielkontrolle bzw. -überprüfung

  • https://hotpot.uvic.ca/

  • https://kahoot.com/

Feedback

  • http://www.mentimeter.com

  • http://www.answergarden.ch

  • http://www.oncoo.de

  • X-minute-paper
  • Impulsplakate/Stummer Dialog
  • Kurzfeedback durch Visualisierung