Tipps & Tools Rechtliche Aspekte virtueller Lehre
Rechtliche Fragestellungen sind sowohl in der Präsenz- als auch in der virtuellen Lehre von Bedeutung, treten jedoch im Kontext der Digitalisierung besonders in den Vordergrund. Unsicherheiten, beispielsweise beim Umgang mit Urheberrecht, Datenschutz oder Prüfungsrecht, können dazu führen, dass Lehrende zögern, innovative Ansätze auszuprobieren. Wir möchten Ihnen deshalb einige praxisorientierte Tipps an die Hand geben, die rechtliche Herausforderungen handhabbarer machen:
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Nutzen Sie offene Lizenzen und OER
Materialien mit offenen Lizenzen wie Creative Commons oder Open Educational Resources (OER) bieten eine rechtlich sichere Basis für die Lehre und fördern zudem den Austausch von Inhalten. -
Setzen Sie auf Datenminimierung
Prüfen Sie regelmäßig, welche personenbezogenen Daten wirklich notwendig sind. Je weniger Daten Sie erheben und speichern, desto geringer ist das Risiko datenschutzrechtlicher Probleme. -
Leben Sie rechtliches und ethisches Bewusstsein vor
Kommunizieren Sie transparent, welche Daten warum erhoben werden und wie Sie diese nutzen. Dies gilt auch für Lernprodukte Ihrer Studierenden. So schaffen Sie ein Vorbild für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und geistigem Eigentum. -
Nutzen Sie interne Ressourcen
Greifen Sie auf die Informations- und Unterstützungsangebote Ihrer Institution zurück. Diese sind oft eine wertvolle Hilfe bei rechtlichen Fragestellungen. -
Pragmatische Herangehensweise
Lassen Sie sich von dem Aufsatz „Datenschutzrenitenz“ von Philipp Wampfler inspirieren. Der Autor plädiert für eine pragmatische, aber keineswegs nachlässige Haltung, die gute Lehre und die Bedürfnisse der Lernenden in den Fokus stellt.
Denken Sie daran: Rechtliche Fragen sind oft kontextabhängig und nicht immer eindeutig zu beantworten. Mit diesen Grundsätzen schaffen Sie jedoch eine solide Basis, um souverän und rechtssicher zu agieren.
Nach: Eggensperger, P., Kleiber, I., Klöber, R., Lorenz, S.M. & Schindel, A. (2023) Virtuelle Hochschullehre. Ein Handbuch in 50 Fragen und Antworten, Heidelberg: heiBOOKS, S. 21-22