IV. Classroom Management, Lernmaterialien und Accessibility 31. Welche (zusätzliche) Rolle können und sollten Hilfskräfte und Tutor*innen in der virtuellen Lehre einnehmen?

Wenn Ressourcen vorhanden sind, um Hilfskräfte in eine Veranstaltung einzubinden, gibt es vielfältige Möglichkeiten, dies gewinnbringend für sich und die Studierenden zu nutzen. Abhängig von den Kenntnissen und Kompetenzen der Hilfskräfte, kann der Support von der Unterstützung bei der Technik bis hin zu Co-Moderation und Co-Teaching reichen. Lernendenzentrierte Lehre bedeutet immer, die Perspektive der Lernenden systematisch einzubeziehen. Dabei ist daher zu bedenken, dass Hilfskräfte oder Tutor*innen gerade diesbezüglich eine wesentliche Informationsquelle darstellen: Sie kennen die virtuelle Lehre aus Sicht der Anwender*innen und sind auch deswegen von der Planung bis zur Durchführung eine hilfreiche Ressource. Viele Universitäten und Hochschulen bieten daher auch Programme zur Ausbildung von e-Tutor*innen an. Deren grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten sind…:

… im Vorfeld einer Veranstaltung:

  • bei der Planung einer Lernumgebung in einem LMS Feedback aus Lernendensicht geben, zum Beispiel hinsichtlich Usability, Accessibility und realistischen Erwartungen;
  • eine Lehrveranstaltung im LMS anlegen und bei der Erstellung von Materialien (Screencast, Arbeitsblätter) unterstützen;
  • mit Lernenden einen Technik-Check durchführen.

… während einer Veranstaltung (asynchroner Teil):

  • Ansprechpartner*in für Studierende sein, wenn diese technische Probleme haben;
  • im LMS Fragen beantworten, FAQs moderieren oder gegebenenfalls monitoren, sodass beispielsweise in einem Chat gestellte Fragen tat- sächlich beantwortet werden;
  • in Chatforen auf die Netiquette achten und diese gegebenenfalls ein- fordern.

… während einer Veranstaltung (synchroner Teil):

  • sich im Hintergrund um gegebenenfalls auftretende Probleme kümmern;
  • den Chatverlauf beobachten und Kommentare sowie Fragen regelmäßig in die Diskussion einbringen;
  • Sitzungen in Breakout-Räumen moderieren;
  • in hybriden Situationen sich um den „anderen“ Kontext kümmern, besonders um die Beteiligung der virtuell anwesenden Studierenden an der synchronen Lehre zu erleichtern und so die Kommunikation zwischen beiden Lerngruppen sicherzustellen.

Gerade für den Bereich des technischen Supports oder beispielsweise der Erstellung von barrierearmen Materialien lohnt es sich, Ressourcen über kleinere Organisationseinheiten wie Institute zusammenzufassen, um Synergien zu nutzen.

Eggensperger, P., Kleiber, I., Klöber, R., Lorenz, S.M. & Schindel, A. (2023) Virtuelle Hochschullehre. Ein Handbuch in 50 Fragen und Antworten, Heidelberg: heiBOOKS, S. 93-95