heiGRADE Verfahren
Motivation
Die Gründe für die Initiierung und Entwicklung einer neuen Weiterbildung sind vielfältig:
- Es entstehen neue Forschungsfelder, für die noch keine Studiengänge existieren.
- Es werden neue gesetzliche Regelungen eingeführt, die Qualifizierungen notwendig machen.
- Es sind neue Kompetenzen erforderlich, die durch akute gesellschaftliche Entwicklungen notwendig werden.
Anfang
Zu Beginn steht eine Idee, die Skizze einer Weiterbildung, die der jeweiligen Leitung der Einrichtung oder Fakultät vorgelegt wird. Diese bestellt dann die oder den Zertifikatsverantwortlichen. Dieser Rückhalt ist wichtig, denn die Konzeption und Entwicklung einer Weiterbildung benötigt Ressourcen – und das verteilt man im Idealfall auf mehrere Schultern.
Konzeption
In der zweiten Phase gilt es, die verschiedenen Bausteine zu betrachten und zu präzisieren, die für eine erfolgreiche Umsetzung nötig sind. Leitfragen zu den Bausteinen können sein:
- Welche Kompetenzziele werden angestrebt?
- Wie kann man diese Ziele erreichen – mit welchem Unterrichtsumfang, mit welchen didaktischen Mitteln?
- Welche Zielgruppe soll erreicht werden?
- Gibt es Mitbewerber*innen auf dem Markt?
- Welche Ressourcen sind notwendig und wie werden sie finanziert?
Am Ende dieser Phase steht ein Weiterbildungskonzept, das mit der heiGRADE Kommission diskutiert wird. Bei dieser Peer-Beratung profitieren Sie von den Erfahrungen aus anderen Weiterbildungen und erhalten konstruktive Rückmeldungen zum Konzept.
Konkretisierung
Eine heiGRADE Weiterbildung ist kein Studiengang. Dennoch sind transparente Festlegungen inhaltlicher und organisatorischer Art nötig, um klar und präzise nach außen kommunizieren und nach innen verbindliche Aussagen treffen zu können.
In dieser Phase wird das Modulhandbuch zur Weiterbildung ausgearbeitet. Ergänzt wird dies mit einem Plan, wie man Teilnehmende gewinnen will und was dazu alles nötig sein wird.
Entschieden wird auch, in welcher Form die Weiterbildung organsiert wird:
- Wer berät Interessierte?
- Wer kümmert sich um Bewerbungen und Anmeldungen?
- Wer organisiert Räume und betreut die Lehrenden?
- Wer kümmert sich vor Ort um die Durchführung von Präsenzen, wer um die Lernplattform?
Die unterschiedlichen Positionen werden mit einem verbindlichen Finanzplan hinterlegt, in dem die Budgets für einzelne Bereiche festgelegt werden. Wichtig ist dabei auch die Fixierung einer Mindestteilnehmer*innenzahl, die für die Durchführung erreicht werden muss.
Die ausgearbeiteten Unterlagen werden abschließend der Leitung der wissenschaftlichen Einrichtung oder der Fakultät zur Zustimmung vorgelegt.
Start
Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, stimmt final die heiGRADE Kommission der Einrichtung der Weiterbildung zu – und es geht nun in die Umsetzung.